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Abstand ist ein Zeichen von Nähe


Liebe Böhlitz-Ehrenbergerinnen, liebe Böhlitz-Ehrenberger,


es ist eigentlich nicht meine Art, den Erklär- bzw. Autoritär-Bär heraushängen zu lassen, doch die vergangenen Tage haben mir gezeigt, dass es wichtig ist, nochmals auf einige wichtige Dinge in Bezug auf die Corona-Krise hinzuweisen.


Ich entschuldige mich schon vorneweg, dieser Text wird etwas länger. BITTE LESEN SIE IHN BIS ZUM ENDE! Sie werden all diejenigen schnell erkennen, die diesen Text nicht bis zu Ende gelesen haben und zwar an Ihren Kommentaren – doch dazu mehr am Ende!


Vielleicht haben Sie die Ansprachen von Kanzlerin Angela Merkel, des Ministerpräsidenten Sachsens, Michael Kretzschmer oder die unseres Oberbürgermeisters, Burkhard Jung, gesehen, gehört oder gelesen. Alle drei sprachen davon, dass es im Moment sehr wichtig ist ABSTAND! zu halten. Vielleicht ist der Abstand zu diesen Personen sehr groß – man ist von ihnen enttäuscht, kann sie persönlich nicht leiden oder hegt einen Groll gegen Sie, denn nur so kann ich mir erklären, warum den Hinweisen in den vergangenen Tagen nicht nachgegangen wurde und wird. Die Schulen und Kindertagesstätten, die Sportvereine, Schwimmhallen, Museen, Geschäfte etc. wurden nicht aus Dummdudelei geschlossen, damit sich alle dann in Parks und auf Plätzen treffen, um Partys zu feiern und sich zu amüsieren.


Ich versuche die in den Reden angesprochenen Sachverhalte auf Böhlitz-Ehrenberg herunterzubrechen, mit der Hoffnung, dass bei uns allen ein Lernprozess angestoßen wird, der aufgrund der Sachlage äußerst schnell abgeschlossen sein muss, da überlebenswichtig für uns alle, insbesondere für die Schwächeren. Ich nehme mich da keinesfalls heraus, denn auch für mich ist es schwer, die bedeutenden Einschnitte in unser soziales Leben umzusetzen. Gerne dürfen Sie mich freundlich ansprechen, falls ich den nachfolgenden Hinweisen nicht umfänglich nachkomme – niemand ist fehlerfrei!


De facto sind die bereits angewiesenen Maßnahmen eine freiwillige Ausgangssperre. Sie dient dazu, dass sich weniger Menschen nahekommen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Der erforderliche MINDESTABSTAND, den man zu seinem Gegenüber halten sollte, wird mit 1,50 m angegeben, besser wären 2 m. Dann bringt es aber nichts, wenn sich in Gundorf vier Seniorinnen auf eine Parkbank quetschen, weil die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings ja so schön sind. Wenn man mal kurz nachdenkt, so eine Parkbank ist ca. 2 m breit, dann dürften dort maximal zwei Leute sitzen – jeweils mit einer Pobacke auf dem Rand links und rechts. Ist nicht sehr angenehm, ich weiß, soll auch nur als Denkanstoß gelten. ABSTAND! halten! Seit Donnerstag sind alle öffentlichen Spielplätze gesperrt, gut zu erkennen am Flatterband. Das zeigte Wirkung, kaum jemand, der die Anweisung nicht umsetzte. Allerdings bringt es dann nichts, wenn sich alle Jugendlichen auf der Mauer des Weyrauchplatzes tummeln, nebeneinender, übereinander, untereinander... ABSTAND! – oder auf den Wiesen picknicken und Party machen. Gleiches gilt für die Tischtennisplatten auf dem Goetheplatz oder im Breitscheidhof. Tischtennisspielen ginge ja noch – zumindest wenn es ein Einzelspiel ist, die Platte hält auf ABSTAND! Bei Chinesisch sieht das schon ganz anders aus, wenn man 1,50 m ABSTAND! halten möchte, kann man noch so schnell rennen, man ist trotzdem schnell raus!


ABSTAND! gilt es auch beim Einkaufen zu halten. Wenn Sie Ihren Wochen(end)einkauf starten, überlegen Sie doch im Vorfeld, ob es denn nötig ist, mit der gesamten Familie den Supermarkt zu betreten? Edeka zum Beispiel ist ein großer Einkaufsmarkt, doch mit (nichteinkaufsrelevanten) Personen schnell gefüllt. Da ist es schwierig, ABSTAND! zu halten. Wir müssen auch lernen, an den Kassen den Mindestabstand zu halten. Da hilft der Einkaufswagen als Messlatte gut. Dennoch hier seinem Vordermann nicht mehr in die Hacken fahren. Bei kleineren Geschäften wird man jetzt meist mit einem Aushang gebeten, einzeln einzutreten. Das bedeutet aber auch, dass man ggf. vor dem Laden warten muss, wenn sich schon eine Person im Laden befindet. Auch wenn man nur schnell etwas abgeben, einwerfen oder abholen möchte. Das machen die Händler nicht, um Sie zu ärgern, sondern wegen des ABSTANDs!


Während des Schreibens dieses Textes kommen weitere aktuelle Informationen herein. So heißt es, dass das Wochenende ausschlaggebend sein wird, ob es in der nächsten Woche Ausgangssperren gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, denn wie die oben bezeichneten Beispiele – heruntergebrochen auf unseren Ort – zeigen, hängt das von unserem Verhalten ab. Machen Sie nur die nötigsten Wege – gehen Sie zur Arbeit, wenn die es noch können oder dürfen – nehmen Sie den direkten Weg, gehen Sie nicht über "Los" ;O), ziehen Sie nicht Viertausend Euro ein, spielen Sie nicht mit der Gesundheit Monopoly! Gehen Sie einkaufen, mit dem Hund Gassi – und dann auf dem direkten Weg nach Hause. Wenn Ihnen die Decke zu Hause auf den Kopf fällt, ist ein Spaziergang hilfreich, wenn unbedingt nötig! Auch hier ABSTAND! Die Fußwege sind oft breit genug, dass man 1,50 m Abstand halten kann. Es nützt hier nichts, wenn sich zwei junge Mütter, beide mit Kinderwagen per "Corona-Fuß-Gruß" verabschieden, wenn sie vorher minutenlang dicht an dicht mit Ihren Kinderwagen nebeneinander gelaufen sind! Liebe Böhlitz-Ehrenbergerinnen und Böhlitz-Ehrenberger, ich komme langsam zum Schluss. Danke, dass Sie / Ihr bis hier durchgehalten habt. Ich bitte Euch, redet über diese Sachen offen miteinander, nehmt Hinweise diesbezüglich nicht als Kritik, sondern als lieb gemeinten Hinweis und seid Euch gewiss, das Gegenüber mag Euch, denn Abstand ist in diesen Zeiten ein Zeichen von Nächstenliebe! Redet Euren Kindern, Freunden, Großeltern etc. ins Gewissen, dass es andere Zeiten für Treffen und Partys geben wird. Haltet ABSTAND! Und nun zu meinem eingangs erwähnten Test, ob bis zum Schluss gelesen wurde. Ich wünsche mir sehr, dass Ihr / Sie diesen Beitrag teilt, per E-Mail verschickt und mit ABSTAND! darüber redet. Ich möchte bitte keine negativen Kommentare unter diesem Post, das bringt keinen weiter. Nutzt bitte die Gelegenheit, all jenen in dieser Zeit zu danken, die jetzt für uns da sind, an den Kassen in der Supermärkten, als Pfleger in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen, als Ordnungs- und Rettungskräfte bei Feuerwehr, Polizei, DRK, THW, Bundeswehr etc. und all denen, die ich hier nicht weiter erwähnt habe. Ihr leistet nicht nur in diesen Zeiten viel! Verlinkt die Personen, die für uns da sind und hinterlasst Ihnen ein paar liebe Worte und beherzigt deren Aufruf (siehe Bild). Bitte bleibt zu Hause und haltet bei nötigen Wegen Abstand.


Vielen Dank


Ihr Denis Achtner, Ortsvorsteher







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